Ein ganz besonderes Problem in der Automobilfotografie ist die so genannte "tiefe Hinterherfahrt". Aber was ist das genau?
Nun, bei der typischen Car-to-Car-Fotografie fahren wir mit dem sogenannten Fotoauto voraus, idealerweise einem großen Kombi. In diesem sitzt der Fotograf gesichert im Kofferraum und kann sich sehr frei bewegen und aus allen möglichen Positionen das oder die hinterherfahrenden Autos fotografieren. Das ist die sogenannte "Vorfahrt" und soweit nicht besonders aufregend.
Aber was macht man, wenn man ein fahrendes Auto von hinten fotografieren möchte?
Auch hier gibt es mehrere Ansätze, man kann einfach mit dem Kombi rückwärts hinterherfahren, leider bremsen viele moderne Autos sehr früh ab oder den Fahrern wird einfach schlecht. Außerdem ist das nur auf abgesperrten Flächen zu empfehlen.
Also fährt man einfach mit dem Auto hinterher und hängt sich aus dem Fenster oder dem Schiebedach und fotografiert das Auto vor einem. Das hat allerdings den Nachteil, dass es fast unmöglich ist, kontrolliert eine tiefe Position einzunehmen und daher die meisten redaktionell fotografierten Verfolgungsjagden immer von einer höheren Position aus aufgenommen werden.
Ich habe lange versucht, dieses Problem in den Griff zu bekommen und habe seit einigen Jahren eine Lösung.
Sie erfordert allerdings eine gewisse Vorbereitungszeit, da wir die Kamera außen am Fotoauto gedämpft montieren und diese Kamera dann auch noch dreidimensional bewegen können müssen. Die Steuerung der Kamera über einen handelsüblichen Gimbal ist natürlich kein Problem mehr.
Der Nachteil ist einfach der hohe Aufwand, das Ganze inklusive Fernsteuerung aufzubauen, denn in der Regel hat eure redaktionelle Fotoproduktion sehr, sehr wenig Zeit. Und der personelle Aufwand ist eben auch hoch, weil es schon Sinn macht, einen Assistenten dabei zu haben, der das Ganze installiert, während man irgendeine andere Aufnahme macht.
Dazu kommt, dass gerade diese tiefe Aufnahme zwar sehr schön ist, aber eben auch nur ein Bild von vielen, und der Aufmacher kann meistens mit etwas weniger Aufwand produziert werden.
Aber wenn ich genug Zeit habe, dann nehme ich den Aufwand gerne auf mich.